Info

Die Stifter beabsichtigten durch die periodische Verleihung eines Dr. Rudolf Maag Preises die Erinnerung und Würdigung der Pionierarbeit von Dr. Rudolf Maag im Pflanzenschutz. Der Dr. Ruolf Maag Preis wird seit 1973 jährlich an Persönlichkeiten verliehen, die sich in besonderer Weise um die Pflege und Förderung der Pflanze verdient gemacht haben. Der Stiftungszweck ist dabei bewusst breit gefasst und erlaubt sowohl die Auszeichnung des Engagements in der Praxis, in der Kunst und in der Lehre und Wissenschaft. 
Ausgezeichnet werden schweizerische wie auch ausländische Persönlichkeiten, wobei das Schwergewicht bei Schweizer Persönlichkeiten liegt. 

Gewinner

Rita Illien

2023 Rita Illien

Der Stiftungsrat freut sich den Dr. Rudolf Maag-Preis 2023 and die Landschaftsarchitektin und hervorragende Pflanzen- und Pilzkennerin Rita Illien zu verleihen. Frau Illien ist eine hoch angesehene Landschftsarchitektin mit Aufträgen im In-und Ausland und wirkt seit 2017 als Mitglied der Denkmalpflegekommission der Stadt Zürich. Im Sinne der Stiftung Lotte und Willi Günthart-Maag wird Frau Illien für ihr Schaffen um die Pflege und Förderung der Pflanze geehrt:

Der hervorragenden Pflanzenkennerin, Landschaftsgärtnerin und international renommierten Landschaftsarchitektin, Denkmalpflegerin und Jurorin in Anerkennung für ihre wunderbaren Gärten, die sie subtil in die Umgebung einfügt und in denen sich Pflanzen und Menschen wohlfühlen.

Mehr über die Arbeiten und Projekte der Preisträgerin:

BROSCHÜRE RITA ILLIEN DR. RUDOLF MAAG-PREIS 2023

Werner H.Schoch & Michel Brunner

2022 Werner H.Schoch & Michel Brunner

Der Dr. Rudolf Maag-Preis 2022 wird dem Archäobotaniker Werner H. Schoch und dem Baumexperten, Grafiker, Fotograf und Autor Michel Brunner verliehen. Die Stiftung Lotte und Willi Günthart-Maag ehrt die beiden Preisträger für ihr beeindruckendes Engagement in ihren Spezialgebieten der Botanik. Werner H. Schoch, Gründer des Labors für quartäre Hölzer, wird für seine Forschung an Hölzern und Makroresten aus archäologischen Grabungen und seine Publikationstätigkeit an der Schnittstelle von Botanik, Archäologie und Kulturgeschichte ausgezeichnet. Der versierte Baumexperte Michel Brunner, Gründer von Bauminventar Schweiz «pro arbore», wird für seine Verdienste um die Erfassung, Dokumentation und Pflege historisch wichtiger Bäume und seine hervorragend illustrierten Publikationen über besondere Bäume und Sträucher der Schweiz geehrt.

Preisträger Werner H. Schoch ist der Gründer und Leiter des privaten Labors für Quartäre Hölzer in Langnau a.A., ein Dienstleistungsbetrieb für die Bestimmung von Hölzern und Holzkohlen. Schoch ist der international renommierte Experte und weltweit einer der Besten seines Faches. Er hat sich überdies hervorragende Kenntnisse bezüglich der Bestimmung von pflanzlichen Makroresten angeeignet. Archäologen, Kunsthistoriker, Klimaforscher und Geologen haben dem Sihltaler Holzdetektiv im Verlauf der Jahre Abertausende von Holzteilen zur Begutachtung geschickt, meist aus Europa, manchmal auch aus Sibirien, Asien und Afrika; um die 400 000 Jahre alt sind die ältesten. Im Auftrag seiner Kunden bestimmt Schoch unter dem Mikroskop anhand von Zellstrukturen die jeweiligen Holzarten. Seine Erkenntnisse geben etwa Auskunft darüber, welche Bäume oder Sträucher die Menschen früherer Kulturen für die Herstellung von Geräten, Werkzeugen oder Waffen nutzten. Und sie lassen wissenschaftliche Rekonstruktionen von damaligen Vegetationen und Landschaften zu. Für den Abgleich seiner Untersuchungsobjekte nutzt Schoch sein immenses Lager an Referenzhölzern aus aller Welt sowie Nachschlagwerke. Bei den häufigsten Quartärhölzern aus Europa aber kann er sich auf sein phänomenales Formengedächtnis verlassen: «Ich habe rund hundert verschiedene Zellstrukturen im Kopf gespeichert», sagt er. Sein Fachwissen gibt der Holzdetektiv an Kongressen, als Autor in Fachzeitschriften oder Dozent an Schulen und bei öffentlichen Vorträgen gerne weiter.

Baum-Experte Michel Brunner ist gelernter Grafiker. Er ist Gründer des Schweizer Bauminventars «Pro Arbore» und Buchautor u.a. des Bildbandes «Baumriesen der Schweiz». Er arbeitete als Fotograf für den WWF, ProNatura und die «Schweizer Familie». Er ist Fachreferent für Dendro-Wissenschaften, Protagonist von Filmen und TV- Serien zum Thema Wald und Baum und schrieb als freier Journalist für das «Schweizer Garten» Magazin und für diverse Zeitungen. Zu seinen letzten gestalterischen Errungenschaften zählt eine aktuelle Baum-Briefmarkenserie für die schweizerische Post. Michel Brunner wird von der Stiftung Lotte und Willi Günthart-Maag für diese wichtige Sensibilisierungsarbeit, die er für bedeutsame Bäume leistet, für seine Vorträge, Publikationen und Fachseminare, sowie seinen aktiven Einsatz für einen nachhaltigen Baumschutz geehrt. 
Was vor rund 25 Jahren im Emmental als Hobby seinen Anfang nahm, wurde zur Berufung des jungen Preisträgers. Michel Brunner’s dazumal oftmals mühsame Suche nach speziell wichtigen Bäumen ist zum bedeutendsten Inventar der mächtigsten und ältesten lebendigen Zeitzeugen Europas geworden.
Mehr als 5000 Altbäume (etwa ein Fünftel in der Schweiz) hat Michel Brunner bis jetzt lokalisiert, fotografiert, vermessen und im Rahmen des von ihm gegründeten Projekts «Pro Arbore» inventarisiert.

Mehr über die Arbeiten und Projekte der Preisträger:

BROSCHÜRe werner h. schoch DR. RUDOLF MAAG-PREIS 2022
BROSCHÜRE Michel Brunner DR. RUDOLF MAAG-PREIS 2022

Dr. Olivier Viret & Dr. Martin Andermatt

2020 Dr. Olivier Viret & Dr. Martin Andermatt

Der Dr. Rudolf Maag Preis 2020 wird Dr. Olivier Viret und Dr. Martin Andermatt unter dem Thema Pflanzenschutz überreicht. An Olivier Viret geht der Preis “In Anerkennung für die Qualität seiner Forschung im Pflanzenschutz seit 25 Jahren bei Agroscope Changins. Für den Aufbau von Agrométéo, einem Netzwerk zur Risikovorhersage von Pilzkrankheiten und Schädlingen auf mikroklimatischer Ebene sowie für die bemerkenswerte Qualität seiner wissenschaftlichen Publikationen und für die hervorragende Popularisierung seines Wissens.” An Martin Andermatt geht der Preis „In Anerkennung seiner grossen Verdienste im biologischen Pflanzenschutz. Mit seiner Gattin Isabel verfolgt er geradlinig ein Ziel: Pflanzen mit naturverträglichen Mitteln und Methoden schützen und fördern. Der Weg von der innovativen Idee über die praktische Umsetzung in der firmeneigenen Produktion zu weltweiten Markterfolgen bis zur heutigen Diversifizierung ist pionierhaft, weitsichtig, mutig und aus aktueller Sicht richtig.“ 

Mehr über die Arbeiten und Forschungsprojekte der Preisträger:

BROSCHÜRE  Olivier Viret DR. RUDOLF MAAG-PREIS 2020, BROSCHÜRE  Martin Andermatt DR. RUDOLF MAAG-PREIS 2020

Sabina Hofkunst-Schroer

2019 Sabina Hofkunst-Schroer

Der Dr. Rudolf Maag Preis 2019 geht an Sabina Hofkunst-Schroer in Anerkennung für ihr Lebenswerk als wissenschaftliche Illustratorin und freischaffende Künstlerin. Sabina Hofkunst ist 1946 in Zürich geboren und seit 1977 in der Romandie und seit 1996 in Montet-sur-Cudrefin wohnhaft. Sie wurde zur wissenschaftlichen Illustratorin an der Kunstgewerbeschule Zürich und am Zoologischen Museum der Universität Zürich ausgebildet, dann folgte ein Stage am Natural History Museum in London. Später hat sie ihr eigenes Atelier in Zürich, erhält Aufträge von in- und ausländischen Verlagen (u.a. Georg Thieme Verlag, Stutt-gart), Institutionen (u.a. WSL Birmensdorf, Zoologisches Museum der UZH) und Firmen (u.a. CIBA-Geigy: Unkrauttafeln; Swissair: Menukarten zum Thema Beeren). Es gibt im In– und Ausland viele hervorragende IllustratorInnen. Neben den akkuraten wissenschaftlichen Illustrationen hat Sabina Hofkunst jedoch als Künstlerin ein reiches Werk an Bildern geschaffen, in denen sie ihr handwerkliches Können zur Komposition von sehr speziellen, oft witzig-charmanten Bildern zur Pflanzen- und Tierwelt ihrer näheren Umgebung einsetzte; oft gaben Wortspiele (Kartoffelauge, Stirnholz) Ideen zu überraschenden Umsetzungen. Freundschaften und vereinzelt gemeinsame Projekte verbanden und verbinden sie mit Ursi und Bernhard Luginbühl, Daniel Spoerri, Jean Tinguely und Alfred Hofkunst. Verschiedene Einzel- und Gruppenausstellungen in der Schweiz.

Mehr über Sabina Hofkunst und ihre Arbeit:

BROSCHÜRE DR. RUDOLF MAAG-PREIS 2019, WEBSEITE VON SABINA HOFKUNST-SCHROER

Dr. Linh Công Lê

2018 Dr. Linh Công Lê

Dr. Linh Công Lê ist Spezialist in der Entwicklung der In vitro-Kultur, einer Technik, die darauf abzielt, Kulturpflanzen oder bedrohte Arten durch Beseitigung von Viruserkrankungen zu regenerieren. Die Qualität und Genauigkeit seiner Forschungen, sowie die ausgezeichnete Popularisierung seines Wissens, und die hohe Qualität seiner Veröffentlichungen und nicht zuletzt sein Enthusiasmus die Erfahrungen vielen Ländern, darunter auch seinem Herkunftsland Vietnam, bereitwillig weiterzugeben, haben den Striftungsrat sehr beindruckt.

Herr Lê Công Linh wurde 1947 in Saigon geboren und emigrierte im Oktober 1966 mit einem Matura-Abschluss von Vietnam in die Schweiz. Im Jahr 1973 vollzieht er sein Diplom als Gartenbau-Ingenieur in Genf. Danach setzte er sein Studium an der Universität von Neuchâtel fort, wo er 1978 einen BSc in Biologie erhielt. Darauf wird er als wissenschaftlicher Assistent an der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Agronomie in Changins (heute Agroscope) angestellt. Er arbeitete an einem Programm zur Ernährungssicherung durch Pflanzenbiotechnologie in den Bereichen Gartenbau, Obstbau, Weinbau, Ackerbau, Aroma- und Heilpflanzen sowie Forstwirtschaft. Hauptziel ist die schnelle und konsistente Vermehrung von Pflanzen, die Beseitigung von Viruserkrankungen und die Erhaltung genetischer Ressourcen. Herr Lê vervollständigte seine Forschungsaktivitäten in der Schweiz mit zahlreichen Schulungen in den Vereinigten Staaten, Dänemark, Schweden, Frankreich und Grossbritannien. Im Jahr 1998 erhielt er den Doktor Titel der Naturwissenschaften, indem er an der Universität von Neuchâtel eine Dissertation mit dem Titel "Anwendungen von In-vitro-Methoden für agronomische Bedürfnisse in der Schweiz" präsentierte.

Herr Lê wurde schnell zu einer internationalen Referenz in der Entwicklung von In-vitro-Kulturen, einer Technik, die darauf abzielt, eine ganze Pflanze aus Zellen oder Pflanzengewebe zu regenerieren, unter Anwendung moderner Zellkulturtechniken auf Nährmedien, die für jede einzelne Pflanzenart entwickelt wurden. Herr Lê Công Linh und seine Mitarbeiter haben mehr als 100 wissenschaftliche, technische und populärwissenschaftliche Artikel veröffentlicht.

Die Höhepunkte dieser Forschungen und Arbeiten sind hauptsächlich die Beseitigung von Viruskrankheiten vieler Arten von Pflanzen durch Thermotherapie. Aber auch, um diese Arten vor Kontamination zu schützen, indem die sortenreinen Eigenschaften vollständig erhalten werden, was es ermöglicht, zu gegebener Zeit Grundmaterial von hoher Gesundheitsqualität zu liefern. Aus diesem Grund werden derzeit sehr großen Mengen von Pflanzen multipliziert, wie zum Beispiel Usambaraveilchen, Primeln, Farne, Gerbera, Rosen, Gemüsepflanzen, Gewürz- und Heilpflanzen, Beeren, Reben, Obst- und Waldbäume, und selbstverständlich Kartoffeln. Diese Techniken ermöglichten auch eine schnelle Vermehrung im Labor von Mikropflänzchen von sehr seltenen, vom Aussterben bedrohten Arten, um sie dann wieder in die Wildnis sowie in den botanischen Gärten einzuführen, wie dies zum Beispiel für  die empfindliche Ackergauchheil Anagallis tenella L getan wurde .

Herr Lê hat sich nicht nur mit den rein wissenschaftlichen Fortschritten seiner Forschung zufrieden gegeben. Er war immer daran interessiert, sein Wissen in den sehr praktischen Bereich der Landwirtschaft einzubringen. Dabei arbeitete er eng, zuerst mit Gartenbau-Profis zur Verbesserung von Zierpflanzen sowie Gewürz- und Heilpflanzen, später aber auch mit der Vereinigung Schweizer Kartoffelproduzenten. Er hat auch sein Wissen mit Begeisterung in fremden Ländern weitergegeben. So zum Beispiel in Eritrea, Russland, Nordossetien, Bolivien, Burundi, Nordkorea, Nepal, Ruanda und seinem Herkunftsland Vietnam.

Nach 33 Jahren harter und erfolgreicher professioneller Arbeit ist Dr. Lê 2012 offiziell in den Ruhestand getreten. Seither hat er als Freiwilliger, und mit der gleichen kommunikativen Begeisterung, sein Wissen und seine Erfahrung weitergegeben, indem er in den Labors vieler Länder wie Russland, in Nordossetien (Kaukasus) verweilt. In seinem Heimatland Vietnam, arbeitet er mit dem Institut Pasteur NhaTrang an einem Projekt, das darauf abzielt, das wissenschaftliche und kulturelle Erbe von Dr. Alexandre Yersin, einem großen Schweizer Wissenschaftler und Humanisten, zu schützen. Yersin hat sein ganzes Leben dem Wohl der Menschheit und insbesondere dem vietnamesischen Volk gewidmet. Des weiteren wurde ein Projekt zur Erhaltung pflanzengenetischer Ressourcen durch In-vitro-Kultur ins Leben gerufen, dies in Zusammenarbeit mit dem botanischen Garten in Saigon, einem der ältesten botanischen Wintergärten in Südostasien, welche als Plattform für Forschung und Bildung auf dem Gebiet des Umweltschutzes dient.

Mehr über Dr. Lê und seine Arbeit: 

BROSCHÜRE DR. RUDOLF MAAG-PREIS 2018 VON LINH CÔNG LÊ

 

Klaus Gersbach

2017 Klaus Gersbach

Im Fricktal als Sohn eines Kirschenbauern und Baumwärters aufgewachsen, kennt Klaus Gersbach seit seiner Kindheit die Leiden und Freuden der Obstbauern und spricht deren Sprache. Genauso gut kommuniziert er mit Wissenschaftlern aus aller Welt und ist international gut vernetzt. Wer je das Glück hatte, ihm zu begegnen und mit ihm zu „fachsimpeln“, wird dies nie vergessen: sein feu sacré springt über.

Nach seiner Ausbildung an der Fachhochschule Wädenswil und zweijähriger Weiterbildung in den USA war er Mitarbeiter an der Eidg. Forschungsanstalt Wädenswil, danach von 1976-2010 Leiter der kantonalen Fachstelle Obst am Strickhof in Lindau ZH (Deutschschweizer Kompetenzzentrum für Bildung und Dienstleistungen in Land- und Ernährungswirtschaft). Als Ausbildner am Strickhof konnte er viele junge Menschen für den Beruf des Obstbauern begeistern. Eindrücklich wies er auf den akuten Fachkräftemangel in dieser Sparte hin und auf die guten Zukunftsaussichten, die dieser Beruf bringt. Während 34 Jahren amtete er als allseits geschätzter kantonaler Obstbauberater. Dank seiner Offenheit und Weitsicht war er in der Lage, sowohl Obstbauern mit konventionellen Anbaumethoden, aber auch jene mit Integrierter (IP), biologisch-organischer oder biologisch-dynamischer Produktion kompetent zu beraten. Er hat zahlreiche Fachtagungen organisiert und Obst-Fachreisen ins Ausland geleitet, ist Fachbuchautor und Verfasser vieler Artikel und Merkblätter für Obstbauern und Landwirte.

Seit Jahrzehnten engagiert sich Klaus Gersbach sehr weit über seine bezahlte berufliche Tätigkeit hinaus intensiv für die Pomologie in der Schweiz. Ihm liegt die Erhaltung alter Obstsorten besonders am Herzen (bisher sind in der Schweiz rund 2000 Obstsorten inventarisiert). Oft braucht er detektivistisches Geschick beim Aufspüren letzter Bäume alter Sorten und deren Namen. Derzeit sucht er schweizweit in einem Projekt für FRUCTUS die Quitten auf, die bisher bezüglich Erhaltung vernachlässigt wurden. Besitzer werden gebeten, alte, grosse Bäume mit mehr als 1.3m Stammumfang zu melden. So arbeitet Gersbach über seine Pensionierung hinaus mit. Auch sind ihm die Erhaltung der Hochstammobstgärten als landschaftsprägende Elemente und der Biodiversität im Obstanbau ein grosses Anliegen. Klaus Gersbach war Gründungsmitglied, langjähriges Vorstandsmitglied und von 1999-2015 Präsident von FRUCTUS, der 1985 gegründeten Schweizerischen Vereinigung zur Erhaltung alter Obstsorten. Er plant, die Preissumme für „Projekte im Bereich der Obstbauwissenschaft, insbesondere mit Bezug zu den robusten und speziellen alten Obstsorten“ einzusetzen.

Klaus Gersbach ist es wichtig, das Wissen um die Eigenschaften der verschiedenen Obstsorten weiter zu geben und zu popularisieren. Er wirkt an Obstsorten-Tagungen und Ausstellungen als kenntnisreicher Referent und Experte und hilft jeweils mit, die Schweizer Obstsorte des Jahres zu küren (2017 ist es die Obstart Quitte und somit alle Quittensorten); auch so wird wertvolle Öffentlichkeitsarbeit geleistet.

Klaus Gersbach wird in Anerkennung seiner grossen Verdienste um den Schweizer Obstbau der Dr. Rudolf Maag-Preis 2017 verliehen. Als international gut vernetzter Wissenschafter und äusserst versierter Praktiker, als begeisternder Fachlehrer und hervorragender Fachberater hat er dem Erwerbsobstbau wichtige Impulse gegeben. Als passionierter Pomologe und langjähriger Präsident der Vereinigung FRUCTUS erforscht er alte Obstsorten als Kulturgut und deren Sorteneigenschaften als wichtige Gen-Ressourcen für neue Züchtungen. Er stellt sein enormes Fachwissen jederzeit der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung.

Interessante Links: 

Broschüre Dr. Rudolf Maag-Preis 2017 von Klaus Gersbach, www.fructus.ch

Peer Schilperoord

2016 Peer Schilperoord

Peer Schilperoord hat die mehrere hundert Einzellinien umfassende Sammlung der Bündner Gerste- und Weizensorten, die in der Schweizerischen Genbank von Agroscope in Changins erhalten werden, angebaut und minutiös beschrieben. Dabei hielt ernicht nur ihre agronomischen Eigenschaften fest, wie zum Beispiel den Ertrag oder die Standfestigkeit. Er untersuchte auch wie sich die Sorten zu anderen Faktoren, wie dem Klima oder der Bodenbeschaffenheit verhalten und welche Verbindung sich zur Bevölkerungsentwicklung und zur Marktlage ziehen lassen. Er hat sowohl die alten als auch die heute angebauten Arten und Sorten geprüft. Um den Wert und die Schönheit dieses Schatzes zu veranschaulichen, realisierte Peer Schilperoord eine Wanderausstellung über alpine Kulturpflanzen, die in der Schweiz und im Ausland gezeigt wurde.

Seine umfassende Darstellung der Getreidearten trägt dazu bei, dass der Ackerbau in den Alpen erhalten werden kann. Die ausgezeichnet dokumentierte Arbeit ist von grossem Wert für Bergbauern und Getreidezüchter. Um neue Sorten zu züchten, steht ihnen nun an die lokalen alpinen Verhältnisse angepasste Linien zur Verfügung. Eine alte Roggensorte namens Cadi, die auch den extremen Winterverhältnissen im Berggebiet widersteht, wurde von Peer Schilperoord züchterisch bereits so verbessert, dass sie von Landwirten heute angebaut werden kann. Die von ihm durchgeführten Sortenprüfungen zeigen welche alte und neue Sorten sich für den Anbau in den verschiedenen Bergregionen eignen.

Peer Schilperoord hat zahlreiche Publikationen veröffentlicht, unter anderem die Schriftenreihe "Kulturpflanzen in der Schweiz" die bis heute Dinkel, Weizen, Gerste, Mais und Kartoffeln in Deutsch und Französisch umfasst. Er hat sich neben der praktischen Seite der Kulturpflanzen auch mit Goethe und der Entwicklung der Pflanzen befasst. Daraus ist 2011 das Buch "Metamorphosen im Pflanzenreich" entstanden. Diese Arbeit führte 2015 zu einem Vorschlag für ein neues Modell der Blütenpflanzen für den Schulunterricht.

Interessante Links: 

Broschüre Dr. Rudolf Maag Preis 2016 von Peer SchilperoordWWW.BERGGETREIDE.CH , WWW.URPFLANZE.CH

Dr. Sigrid Barten & Hans Harder

2015 Dr. Sigrid Barten & Hans Harder

Der Dr. Rudolf Maag Preis 2015 geht an das Ehepaar Dr. Sigrid Barten, vormals leitende Kuratorin des Museums Bellerive, Zürich und führende Expertin in Kunst und Kunsthandwerk des Jugendstils, und Hans Harder, vormals Leiter Musik Radio DRS 1. Beide Preisträger sind hervorragende Kenner der zahlreichen Pflanzen, welche die Künstler und Kunsthandwerker des floralen Jugendstils inspiriert haben.

Die Preisträger werden für ihre umfassende Darstellung der Pflanzenwelt im Werk von Emile Gallé (1846-1904) und für ihren grossen und selbstlosen Einsatz für das Publikationsprojekt Hakenjos geehrt. In über fünfjähriger Arbeit hat das Ehepaar Barten Harder die kunstgeschichtlich wichtige, aber nie publizierte Dissertation von Bernd Hakenjos (1945-2006) Keramik, Glas und Möbel des Art Nouveau von Emile Gallé (sie wurde 1973 an der Universität Köln eingereicht) aktualisiert, präzisiert und reichlich mit qualitativ hochstehendem Bildmaterial ausgestattet; überdies wurden Fotos jener Pflanzen eingefügt, welche Emile Gallé auf seinen Werken dargestellt hat, eine in der kunstgeschichtlichen Literatur einzigartige Zusammenstellung. Diese Pflanzenbilder sind ein wichtiger Informationsquell für Kunsthistoriker.

2014 Joëlle Magnin-Gonze & Jean-Louis Moret

Zerihun Tadele

2013 Zerihun Tadele

Der äthiopische Molekularbiologe Zerihun Tadele, der an der Universität Bern forscht, erhielt den Dr. Rudolf Maag-Preis 2013 der Stiftung Lotte + Willi Günthart-Maag. Der 49-jährige Forscher wird mit dem renommierten Preis für seine Forschungen über die äthiopische Zwerghirse Tef ausgezeichnet.

Mit der Züchtung einer robusteren und dürreresistenteren Hirsesorte hilft Zerihun Tadele mit, den Hunger in Ostafrika zu mindern. Die Hirsenart Tef ist global gesehen eine eher unbedeutende Feldfrucht. In Äthiopien und Eritrea ist sie jedoch ein äusserst wichtiges Getreide. Für rund 10 bis 15 Millionen Kleinbauern ist Tef ein zentrales Grundnahrungsmittel. Es zu verbessern, hat der äthopische Molekularbiologe deshalb zum Ziel seiner Forschung gemacht. Er hat es mit grossem Engagement verstanden den Wert von Tef signifikant zu steigern, im Labor an der Universität Bern, wie auch auf dem Feld in Äthiopien.

Für sein Projekt zur praktischen Verbesserung der Ernährungsgrundlage in Afrika mittels moderner molekularbiologischer Methoden wird Zerihun Tadele deshalb mit dem diesjährigen Dr. Rudolf Maag-Preis der Stiftung Lotte + Willi Günthart-Maag ausgezeichnet.Tadele auch, dass fast ausschliesslich Kleinbauern die Zwerghirse anpflanzen.

Download Preis 2013

2012 Dr. Roman Kaiser

Sr. Irene Gassmann

2011 Sr. Irene Gassmann

Sr. Irene Gassmann, Priorin des Klosters Fahr wurde als Vertreterin der Benediktinerinnen des Klosters Fahr ausgezeichnet, die eine der historisch bedeutendsten Gartenanlagen der Schweiz bewahrt haben. Zudem verbessern sie seit Jahrhunderten die Pflanzenpflege durch ihre Erfahrung in der Praxis und sorgen dafür, dass dieses Wissen auch witergegeben wird, gegenwärtig in einer dem Kloster  angegliederten Bäuerinnenschule. Mit dem praxisbezogenen Einsatz für die Pflanze und der Weitergabe des Wissens an Praktiker passt das Kloster Fahr ganz ins Konzept der Strifter Lotte und Willi Günthart-Maag.

Praktisch vor den Toren der Stadt Zürich, wenn auch als aargauische Exklave, liegt eine der historisch bedeutendsten Gartenanlagen der Schweiz. Die fünf unterschiedlich gestalteten Gärten im Kloster Fahrverleihen der Klosteranlage Farbe sowie Lebendigkeit und sind ein wesentlicher Teil der klösterlichen Kultur. In den Klostergärten wird nicht nur angebaut; sie sind auch eine Wohltat fürs Auge und dienen der Entspannung und Kontemplation, sind Orte der inneren Einkehr, Ruhe und Meditation.

Die fünf Gärten: 

- der barocke Kräutergarten, Heil-, Tee- und Küchenkräuter, 
- der Nutzgarten mit Gemüse und Beeren für die Selbstversorgung,
- der Schulgarten mit Raritäten in Mischkultur,
- der würdevolle Klosterfriedhof sowie
- die acht Meter Durchmesser aufweisende Kräuterspirale

2010 Prof. Dr. Thomas Boller

2009 Dr. Catherine Lambelet

2008 Dr. Samuel Sprunger

2007 Prof. Dr. Rosmarie Honegger

2006 Charles Rey

2005 Prof. Dr. Theodor Zwygart

2004 Dr. Philippe Werner

2003 Otto Eisenhut

2002 Dr. Walter Brücker

2001 Julien Perrot

2000 Dr. Balthasar Dubs

1999 Dr. Margrit Früh

1999 Elisabeth Oberle

1997 Dr. Klaus Bohnen

1997 Dr. Theodor Staub

1996 André Tellenbach

1995 Hans Walter

1994 David E. Gilad

1993 Dietrich Supthut

1993 Dr. Pierre-Joseph Charmillot

1992 Egidio Anchisi

1992 Gino Ballarini

1991 Alain Meilland

1991 Reinhard Pusch

1990 Prof. Dr. Marc Van Montagu

1990 Janine Payot

1989 Dr. Gustav Schoser

1989 Groupement Technique Horticole, Genève

1988 Prof. Dr. Christopher Cook

1988 Richard Huber

1987 Dipl. Ing. Victor Von Medem

1987 Equipe de "Monsieur Jardinier"

1986 Anna Schlatter-Maurer und Hermine Vonrüti-Meier

1986 Familie Brunner

1985 Carlo Bürgi

1985 Prof. Dr. Peter Rüedi

1984 Hans Rathgeb

1984 Ernest Tschanz

1983 Sam Mc Greedy

1982 Josef Raff

1981 Karl Heinz Hanisch

1979 Marie und Walter Heer-Aregger

1978 Victor, Pierre und Bernard Hauser

1976 Louis Cornuz

1976 Ernst Haller

1975 Rudolf Liechti-Fischer

1975 Bruder Corrado Bless

1974 Lucien Cottagnoud

1974 Ernst Lauber

1973 Dietrich Woessner

1973 Jean Favre